«The hardest thing in this world is to live in it.»

Am 10. März 1997 flimmerte «Buffy The Vampire Slayer» zum ersten Mal über die Fernseher einer Generation, die sich nach einer neuen Heldin sehnte. Sarah Michelle Gellar wurde über Nacht zum Sprachrohr des modernen Feminismus und die Vampir-Serie zur perfekten Metapher einer Lost Generation.

Vor über 20 Jahren wurde ich ausgelacht, als ich mir die deutsche Erstausstrahlung von «Buffy The Vampire Slayer» auf Pro7 angeschaut haben. Das blonde Püppchen (Sarah Michelle Gellar) sei hohl und die Vampire seien billig gemacht. Tja, zugegeben, ich fand Sarah Michelle Gellar toll und kann sie heute zu meiner ersten TV-Serien-Liebe zählen. Was aber als Schwärmerei und lockere Samstagnachmittag-Unterhaltung angefangen hatte, wurde bald einmal zu viel viel mehr: «Buffy The Vampire Slayer» wurde nicht nur zum Serien-Hit und Buffy damit zur modernen Feministin, sondern zu einer Begleiterin in einer Zeit, in der auch ich in der Lehre mit den alltäglichen Problemchen zu kämpfen hatte. Wer nicht sah, dass die Serie auf verschiedensten Ebenen funktionierte und mit Metaphern vollgestopft war, dem war einfach nicht zu helfen.

Joss Whedons Vampirjägerin hatte einen harzigen Start bei einem Indie-Network. Trotzdem wurde die Serie zum Hit, Buffy zum Vorbild vieler Jugendlicher und spätestens heute ist klar, dass damit vielen anderen Serien der modernen Pop-Kultur der Weg geebnet wurde. Sarah Michelle Gellar war (und ist noch heute) sozusagen eine Influencerin der ersten Stunde, jemand, der als starke Frauenfigur nicht nur ein weibliches, sondern eben auch ein männliches Publikum in den Bann zog. Nach 7 Jahren, unzähligen Twists, Cliffhangern und Todesmomenten kam «Buffy The Vampire Slayer» zu einem perfekten Finale, bei dem nicht nur die Fans, sondern auch Buffy selber endlich einmal aufatmen konnte.

Doch was genau hat die blonde Vampirjägerin dermassen cool gemacht? War es der perfekte Mix aus Dramatik und Humor? Waren es die unzähligen Metaphern zum realen Leben? War es der altbekannte Kampf Gut gegen Böse? War es die grandiose Besetzung oder die preisverdächtig geschriebenen Charaktere? Waren es die unzähligen Twists oder die haarsträubend guten Season-Finales? Oder war es einfach alles zusammen – eine überirdische Magie, die aus einer winzigen Idee eine bis heute unerreichbare Franchise gezaubert hat? Ich weiss es nicht. «Buffy The Vampire Slayer» bleibt für mich eine unzerstörbare Erinnerung an meine Jugend und vielleicht auch ein Stück Hoffnung, dass das Gute über das Böse siegen kann.

In diesem Sinne: Happy Birthday, Buffy. 🎂